Die Stromproduktion aus Windenergie hat seit dem Jahr 1990 einen immensen Aufschwung genommen. Aktuell werden in über 20.000 Anlagen mit über 20.000 MW Leistung ca. 30 Mrd. kWh Strom im Jahr erzeugt und damit etwa sechs Prozent des Strombedarfs in Deutschland gedeckt.
Im Jahr 2050 könnten mindestens 150 TWh Strom aus Windenergie erzeugt werden. Durch größere Anlagen (durchschnittlich 4-5 MW statt 1 MW), größere Höhen und damit mehr Windstromertrag sind an Land sogar weniger Anlagen erforderlich als bisher. Mit nur 10.000 Anlagen könnte man bei 4–5 MW jährlich über 100 TWh Windstrom erzeugen. Hierbei kommt dem Repowering, d.h. dem Ersetzen älterer kleinerer Anlagen durch größere besondere Bedeutung zu. Dadurch könnten auch störende Eigenschaften einiger älterer Windräder wie Lärm und Schattenwurf deutlich gemildert werden.
Hinzu kommt die Windenergienutzung auf See (Offshore) mit einem langfristigen Potenzial von mehr als 20.000 MW und einer Stromproduktion von jährlich 60 TWh. Alles in allem könnte Windstrom etwa ein Drittel des heutigen bzw. zwei Drittel eines zukünftig halbierten Strombedarfs decken. Unter den erneuerbaren Energien verursacht Windenergie die geringsten Erzeugungskosten. Auch die energetische Amortisationszeit von Windkraftanlagen ist kürzer als bei den anderen Erneuerbaren.
Bei der Umweltbewertung der Windenergie hat sich gezeigt, dass bis auf wenige besondere Orte und wenige besonders gefährdete Vogelarten die Konflikte mit dem Vogelschutz sehr gering sind. Der BUND hat sich in seiner Position Windenergie klar für den Ausbau der Stromproduktion aus Windenergie ausgesprochen und Anforderungen formuliert, wie bei diesem Ausbau der Umwelt- und Naturschutz berücksichtigt werden soll.
Dies gilt auch für den Ausbau der Offshore-Windenergie. Hier tritt der BUND dafür ein, dass der Ausbau der ersten Offshore-WKA mit einem intensiven Programm zur Untersuchung der ökologischen Auswirkungen verbunden wird. Hinsichtlich der Netzanbindung der Offshore-Anlagen fordert der BUND eine Gesamtstrategie zur Netzanbindung und die Aussparung des sensiblen Bereichs des Wattenmeeres.
Quelle/ Erlaubnis: Bund Deutschland
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