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Die Gorleben-Lüge

Die Gorleben-Lüge

Für Atommüll ungeeignet – das war beim Salzstock in Gorleben von Anfang an klar. Eine Bestandsaufnahme

Das Atommüll-Projekt

1977 bestimmte der niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) Gorleben zum Standort eines „Nuklearen Entsorgungszentrums“. Dafür vorgesehene Waldflächen waren zuvor Brandstiftungen zum Opfer gefallen. Die Wiederaufarbeitungsanlage scheiterte, gebaut wurden oberirdische Zwischenlager, die „Pilotkonditionierungsanlage“ zum endlagergerechten Verpacken von Atommüll sowie das „Erkundungsbergwerk“.

Auf Salz gebaut

Die BRD legte sich in den 60er-Jahren auf eine Endlagerung in Salz fest. Mit ausschlaggebend war die Aussicht auf Fördermittel der EURATOM. International ist die Eignung von Salz als Endlager höchst umstritten: Das plastische Gestein

  1. drückt die Lagerkammern zusammen, sodass die Behälter platzen,
  2. steigt durch den Druck stetig nach oben,
  3. ist extrem wasserlöslich und
  4. zersetzt sich durch radioaktive Strahlung.

Rache an der DDR

Der in den 70ern mit der Endlagersuche beauftragte Geologe Prof. Dr. Gerd Lüttig berichtete nach seiner Pensionierung, warum Albrechts Wahl auf den Salzstock Gorleben fiel, der aus fachlicher Sicht nur „dritte Wahl“ war: aus Rache für das grenznahe DDR-Endlager Morsleben, das auch Niedersachsen zu verseuchen drohte – Motto: „Jetzt werden wir's denen mal zeigen!“

Die Gorlebener Rinne

Die Tonschicht über dem Gorlebener Salzstock durchschneidet ein mindestens 300 Meter tiefer, mit Geröll gefüllter eiszeitlicher Graben. Durch diesen fließt Grundwasser, das die Oberfläche des Salzstocks ständig ablaugt – jedes Jahr bis zu 12.000 Kubikmeter Salz. „Die zuständigen Fachleute waren entsetzt, als Albrecht sich auf Gorleben festlegte“, bekannte jetzt der Hydrogeologe Prof. Dr. Dieter Ortlam.

Die Warnungen der Wissenschaftler rissen nicht ab. Der Geologe Prof. Dr. Klaus Duphorn etwa warnte 1982 vor „Bruchstörungen […] sowohl im Salzstock als auch im Deckgebirge“, die „als Wanderwege für Wasser und Lauge dienen können“. Radioaktive Stoffe könnten so ins Grundwasser gelangen. Die Behörden reagierten mit Druck: Duphorn solle sein negatives Votum revidieren.

Frisierte Gutachten

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) verfasste 1983, nach Auswertung der Tiefbohrungen, einen Zwischenbericht über Gorleben. Die Abdeckung des Salzstocks sei nicht in der Lage, „Kontaminationen auf Dauer von der Biosphäre zurückzuhalten“, radioaktive Stoffe könnten bereits nach „600 beziehungsweise 1.100 Jahren“ ins Grundwasser gelangen, heißt es in der Urfassung. Selbst im Innern des Salzstocks fänden sich große Anhydritschichten (die Wasser enthalten oder als Wasserleiter fungieren können).

Dann intervenierte die Bundesregierung: Die Zusammenfassung solle die „berechtigte Hoffnung“ betonen, „dass im Salzstock Gorleben ein Endlager für alle Arten von radioaktiven Abfällen“ eingerichtet werden könne. Die Warnung, dass Wasser und Lauge eindringen könnten, bittet sie „etwas weiter vom Zentrum der Betrachtung wegzurücken“. Außerdem solle ganz vorne ein positives Votum stehen. Die Endversion des Papiers beginnt: „Die bisherigen Erkenntnisse über den Salzstock haben die Aussagen über seine Eignungshöffigkeit für die Endlagerung […] bestätigt.“ Selbst von der Forderung der Experten, zumindest alternative Standorte zu erkunden, ist kein Wort mehr zu lesen.

„Erkundung“ oder Endlagerbau?

Hochrangige Beamte diskutierten 1980, wie man ein atomrechtliches Verfahren für den „Endlagerbau“ vermeiden könne. Ihre Idee: Den Salzstock offiziell nur zu „erkunden“ – dafür reicht Bergrecht. Das „Erkundungsbergwerk“ bekam allerdings endlagertaugliche Schächte mit 7,5 statt vier Meter Durchmesser. Die Kosten stiegen dadurch um bis zu 800 Millionen Euro.

Vorbild Asse

Jahrzehntelang galt das „Versuchsendlager“ Asse II offiziell als „Pilotprojekt“ für das geplante Endlager Gorleben. Dieselben Gutachter, die für Gorleben plädierten, attestierten auch der Asse Sicherheit für Jahrtausende. Erst seit die Zustände dort – Wassereinbruch, Einsturzgefahr, kontaminierte Lauge – öffentlich sind, wollen die Endlager-Fans von der „Pilotfunktion“ nichts mehr wissen.

Die Salzrechte

Einige Gorlebener traten – gegen Geld – ihre Salzrechte für den Bau des „Erkundungsbergwerkes“ ab. Die Pachtverträge laufen 2015 aus. Grund zur Hoffnung auf ein Aus der Endlagerpläne ist das nicht. Erstens können Verträge verlängert werden. Zweitens reicht eine Gesetzesänderung aus, um eine Enteignung zu ermöglichen.

Gorleben tot?

„Gorleben ist tot“ verkündet Sigmar Gabriel. Tatsächlich tat der SPD-Umweltminister alles, um ein Endlager Gorleben zu ermöglichen. Weil etwa die Forderung nach mehreren Barrieren (z.B. Salz und Ton) hier nicht erfüllbar ist, strich Gabriel sie aus den Sicherheitsanforderungen für Endlager. Als „sicher“ gilt ein Endlager demnachauch dann noch, wenn – eine Million Jahre lang – jeder tausendste Anwohner einen schwerwiegenden Gesundheitsschaden dadurch erleidet. Eine Atommüllkippe muss Gabriel zufolge also gar nicht dicht sein.

Quelle/Erlaubnis: .ausgestrahlt | www.ausgestrahlt.de/hintergrundinfos/


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